Montag, 31. Dezember 2012

Weihnachten und Silvester zeigen unseren Fortschritt auf dem Gebiet der Idiokratie

Ständig hört man die Leute schimpfen, wie wenig Geld sie doch haben. Ständig machen einen die Leute glauben, dass Geiz deshalb geil ist, weil man ja geizig sein muss um geil zu leben. Es ist ja alles soo teuer. 
Und dann ist Weihnachten & Silvester. Plötzlich haben wir Geld für die nutzlosesten Dinge. Ich sitze hier im Süden von Österreich. Einer ländlichen Gegend. Kleine Orte, wenig Einwohner. Trotzdem scheint es so, als wäre ich in einer Stadt. 45min lang war ohne Pause ein Abschuss nach dem Anderen zu hören. Ich möchte gar nicht wissen, wieviel Geld da in die Luft geschossen wurde.

Wenn mir das nächste Mal jemand erklärt wie wenig Geld er hat, werde ich die Person erstmal fragen, wie es denn zu Silvester und Weihnachten mit seinen Ausgaben aussieht. Vielleicht fängt der ein oder andere Mensch dann zu denken an.

Aber gut, unser Anspruch ist allgemein gesunken. In meiner Kindheit, soweit ich mich erinnern kann, hat meine Oma zu Silvester immer gespannt die Ansprache des Bundespräsidenten verfolgt. Heute spricht ein durschschnittlicher Schauspieler im Kaiserkostüm zu uns. Oh, ja...wir sind am besten Weg in die Idiokratie.

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Eine (fast) perfekte Stadt

Es ist eine schöne Stadt in der man lebt. Umringt von Bergland mit einem Hintertürchen ins Vulkanland liegt diese Stadt in einem Becken, wo die Luft schonmal nicht so gut wie jenseits der Berge. Trotzdem ist es eine lebenswerte Stadt. Inmitten der Stadt befindest sich ein kleiner steiler begrünter Berg mit schönen, verspielten Wanderwegen in grüner Atmosphäre.

Aber nicht nur dieser Berg. Auch Wälder, Parks und wenig große Straßen füllen die mittelgroße Stadt aus. Die vergangene sowie zukünftige Wichtigkeit im Verkehrssystem machen mit ihrer Geschichte zu einem lebenswerten Platz. So kann man sich auch wunderbar oft umringt von gewässer und begrünung durch die rustikal, mitteralterliche und dadurch sympathische Stadt bewegen.

Einige offene Räume in dieser Stadt könnten dazu beitragen, dass die Menschen in dieser bewegten, von der Zeit erfassten Schnelligkeit sich für eine Zeit zurücknehmen und wieder zusammen finden. Es lässt sich vermuten, dass es viele eigentlich gar nicht so eilig haben und eigentlich nur weg wollen, weiles in den offenen Transferzonen nicht gemütlich ist. In den Ruhezonen finden die Menschen leichter zusammen, nur wer hat denn noch die Zeit sich in eine solche Ruhezone zu begeben bzw sie nicht nur zum Durchqueren zu benützen.

Die Lösung mag es vielleicht sein, wenn die Menschen in dieser Stadt die Möglichkeit hätten sich öfter, auch in Transferzonen nieder zu lassen. Gebrechliche, erschöpfte, müde, entspannende, beobachtende Personen könnten Sitzgelegenheiten nutzen und würden es auch, wenn man sie in der kleinen Stadt nicht so oft verscheuchen würde. Mehr Sitzgelegenheiten, würden die kleine Stadt noch lebenswerten machen.

Sonntag, 30. Dezember 2012

Piraten, die neue Kraft im Land

Arrrrr! Klingt entschlossen und siegeswillig. Doch, auf den ersten Blick, wenig ernst zu nehmend. Die Piraten sind schon seit über 5 Jahren in Österreich aktiv. Der Name wurde den Urheberrechtsaktivisten von den Medien gegeben und hat sie bis heute nicht losgelassen. Was anfangs in einschlägigen Foren für unmut sorgte, da ein Pirat zu sein nicht in jeder hinsicht schmeichelhaft ist, ist heute schon lang vergessen. Man ist stolz darauf Pirat zu sein.

Pirat zu sein ist heute mehr als tolle Ideen für ein neues Urheberrecht zu haben. Pirat zu sein heißt, eine Meinung zu haben und sich nicht eine Meinung anzulernen. Pirat zu sein heißt aber leider auch, dass man, in der Regel, eine gewisse Nähe zu Computern hat und dadurch fehlt manchmal ein wenig der Kontakt ins RL. Während man in den Foren der Piraten noch eher mit sich selbst beschäftigt ist und die Distel als Parteiblume zur Diskussion stellt, wird ein wenig auf die breite Offline-Basis vergessen. Um dem entgegen zu wirken, werden "Picknick im Park" oder "Grillen am eisernen Tor" sowie andere amüsante Zusammenkünfte veranstaltet wo man ohne Tastatur und Bildschirm miteinander kommunizieren kann und gleichzeitig die Offline-Basis auf sich aufmerksam machen kann. Piraten haben heute viele Themen die das alltägliche Leben betreffen.

Das Super-Wahljahr 2013 steht an und die Piraten haben viel Arbeit vor sich. Zum Einen müssen erst einmal Unterstützungserklärungen gesammelt werden um überhaupt antreten zu können und dann müssen auch noch genügend Stimmen, welche für die Piraten sprechen, in die Urnen kommen. Das kostet Geld und das ist laut den öffentlichen Parteikonten rar.

Piraten werden von den Medien und Meinungsforschern nur wenig beachtet. Leider. Denn es sind durchaus interessante Lösungsansätze in den Tiefen von Liquid-Feedback, dem Meinungsbildende Tool der Partei.Was allerdings bringt eine gute Idee, wenn sie niemand wahrnimmt?

Werden es die Piraten schaffen bei allen Wahlen im Jahr 2013 anzutreten?
Werden die Piraten überall die Prozenthürde schaffen?
Werden sich die Piraten neben Neos, einem größenwahnsinnigen Milliardär und den etablierten korrupten Altparteien genügend Gehör verschaffen können?

Es wird ein spannendes Jahr 2013.

Freitag, 28. Dezember 2012

Mit den Öffentlichen einmal hin und mit dem Auto zurück

Weihnachten. Jetzt. Neujahr. Ich gebe zu, es ist eine undankbare Zeit für Reisende. Alle wollen zu ihren Familien, alle wollen in den Urlaub, alle wollen sie wohin, weil sie eh das ganze Jahr immer da sind. Ist durchaus nachvollziehbar, denn man will ja selbst auch weg.
So begibt man sich zum öffentlichen Verkehr. Dieser soll ja außerdem auch viel besser für die Natur sein und sicherer, weil weniger einzelne Verkehrsteilnehmer auf der Straße verringert das Unfallrisiko. Manch einer wird sogar behaupten man kommt entspannter an, weil die Fahrt viel entspannender ist.
Nun hat es der öffentliche Verkehr es so an sich, dass er nicht immer dann fährt wenn man selbst fahren möchte. Doch das soll nicht die Hürde sein. Man ist ja flexibel oder sollte es sein. Doch wenn die Intervalle zu groß sind, wird es schwierig.
 
Die Nachfrage nach dem öffentlichen Verkehr ist in Gebieten mit hoher Fluktuation beliebt. Der öffentliche Verkehr kommt mehrmals pro Stunde. Die Nachfrage nach dem öffentlichen Verkehr in entlegeneren Gegenden ist gering. Der öffentliche Verkehr kommt seltener. Nun stellt sich die Frage ob die Fluktuation in entlegeneren Gegenden nicht auch größer wäre, wenn die öffentlichen öfter kommen würden. Vor allem, wenn die öffentlichen  Verkehrsmittel oft gleich viel kosten, wie eine günstige Eigenfahrzeug-Alternative.
Wenn der öffentliche Verkehr schon am frühen Abend eingestellt ist und unter Tags nur einige male in die Station einfährt sinkt das Interesse an Diesem rapide. Was dazu führt, dass der öffentliche Verkehr noch seltener kommt, da die Nachfrage so gering ist. Ein Teufelskreis der ohne Mut nicht aufzubrechen ist - so scheint es zumindest. Man fragt sich zum ersten Mal, ob ein Eigenfahrzeug nicht sinnvoller wäre.
 
Wenn man sich dann in einem Verkehrsmittel befindet und man seine teuer erworbene Karte - welche den Gegenwert des benötigten Benzinpreises zur Erreichung des Ziels darstellt - verstaut überlegt man bereits erneut, welchen Vorteil der öffentliche Verkehr mit sich bringt. Krampfhaft versucht man an dem Umweltgedanken fest zu halten, während man sich zur Aufnahmestelle des Verkehrsmittels begibt. "Smoking Area" Mist Jetzt hab ich nicht einmal die richtige Kleidung um das Verkehrsmittel nutzen zu dürfen, nervös nicht weiter aufzufallen zünde ich mir eine Zigarette an und beobachte die Anzeigentafel. Verspätung. Nur vier Minuten. Jedoch kann dies bedeuten, dass ich das anschließende Verkehrsmittel nicht mehr erreiche. Das Problem, es fährt nur jede Stunde. Eine Stunde auf einem kleinen, kalten Bahnhof ohne der Möglichkeit einer Internetverbindung kann lange dauern. Es sei denn es lässt sich eine Zeitung in Papierform auftreiben.
 
Als das Beförderungsmittel einfährt ist die Sammelstelle vollständig gefüllt. Ich habe Glück, es hat so gut wie keiner einen Smoking an. Panisch laufen die Menschen umher, mit dem Ziel eine günstige Türeinstiegsposition zu ergattern. Während die einen versuchen heraus und die anderen hinein zu kommen dämpfe ich meine Zigarette aus und überlege schon mal wie so viele Menschen in diesen kleinen Zug passen sollen. Nun gut. Wetten, dass man als Verkehrsmittelbetreiber mehr Fahrkarten verkaufen kann als Plätze zur Verfügung stehen. Nach dem ich das Verkehrsmittel betrete, ist auch schon Schluss mit dem entspannten Fahrgefühl des öffentlichen Verkehrs. Schmale Gänge, viele Taschen, viele Mitleidende. Man beschließt, dass es in der Nähe der Türen, welche dem Ein und Ausstieg dienen am gemütlichsten ist und genießt das Reisen mit dem öffentlichen Verkehr. Hin und wieder muss man mit einem guten Gefühl für die Bewegungen des Fahrzeugs der Schiebetüre ausweichen, bevor diese gegen den Arm schlägt mit dem man sich an der Wand abstützt um das gemütliche lesen im öffentlichen Verkehr voll und ganz auszukosten. Wette gewonnen.
 
Nach erneut aufgeregten Umsteigern und Innen in der Phase des direkten Umstiegs gelangt man in ein weniger gut frequentiertes Verkehrsmittel. Nun gilt: Was man er nicht hat, bekommt man später. Ich könnte jetzt leicht 10 Sitzplätze benutzen - wenn ich könnte. Ich verzichte auf diesen Luxus und begnüge mich mit einem. Für eine kurze Zeit sind die Gedanken an ein Eigenfahrzeug verschwunden. Man beobachtet auf einer Karte eines großen Suchmaschinen Betreibers per GPS die Position des Verkehrsmittels. Eine zusätzliche Funktion zeigt die Fahrgeschwindigkeit an. Im Vergleich zur danebenliegenden Bundesstraße sind wir langsam. Zudem bleiben wir öfters stehen.
 
An seinem Ziel angelangt und in die Zukunft blickend überlegt man schon stark das Für und Wider bei der Frage: Zurück mit dem Auto?

Twitter, Google+, Facebook und Co

In diesen Zeiten kommen viele Informationen - wichtig oder weniger wichtig - an unser Auge. Es ist nicht mehr nur die Tageszeitung oder für 5-Finger-Rabatt-Leser die Sonntagszeitung bzw diverse Gratiszeitungen die uns Berichte aus der Welt vor das Auge zaubern. Nein. Man hat die Zeitungen der Welt in der Tasche. Ständig trudeln neue, oft ähnliche Berichte im World Wide Web ein und man beginnt sich gegenseitig zu kopieren. Früher war es lediglich den Journalisten vorbehalten dem Fußvolk eine Meinung abseits des Stammtisches ins Gehirn zu pflanzen. Heute kann das jeder tun. Dieser schwall an Meinungen, Ansichten oder Perversionen ist über die verschiedensten Plattformen abrufbar.

Die Menschen informieren sich inzwischen über ALLES. Vom Marmeladebrot am Morgen, über die Kindererziehung bis zum komplexen Bericht über das Rollen des Rades...Menschen teilen sich mit.

Überall, über alles mit Jedem.

Wohin wird das führen?
Ist dies ein Trend der in einer Sackgasse endet?
Oder ist dies alles ein Beginn einer echten Demokratie?